Manchmal könnte man sich selber ohrfeigen. Da bemüht man sich, eine schlechte Angewohnheit abzulegen, bzw. eine gute Angewohnheit anzunehmen. Gelassen zu bleiben in einer speziellen Situation zum Beispiel. Da hat man das Gefühl, jetzt definitiv die Gefühle im Griff zu haben. Weil man ja ständig an sich arbeitet.
Man arbeitet ständig an sich.
Dann kommt die betreffende Situation. Und man bleibt gelassen. Man klopft sich innerlich auf die Schulter, erfreut über diesen persönlichen Erfolg. Nur um dann, in einer leicht anderen Situation, überhaupt nicht gelassen zu bleiben, sondern direkt an die Decke zu gehen. Und man muss sich selber eingestehen: Es ist ein langer Weg!
Es ist ein langer Weg.
Neu ist diese Erkenntnis nicht. Schon der römische Philosoph Seneca spricht davon, dass die Arbeit an sich selber ein harter (und grosser) Brocken ist. Gleichzeitig gibt er aber einen wunderbaren Tipp, wie man diese Arbeit gestalten kann. Jeden Abend nämlich, so schreibt er, legt er vor sich selber Rechenschaft ab über den vergangenen Tag. Und zwar ohne irgend etwas schönzureden: Das Gute wird anerkannt und gelobt, das weniger Gute kritisiert. Diese Selbstüberprüfung schliesst Seneca ab mit dem Satz:“Für heute verzeihe ich Dir; bemühe Dich morgen darum, es besser zu machen.“
Verzeihe Dir und mache es morgen besser.
Es ist dieser letzte Satz, den Seneca für besonders wichtig hält. Denn dieser Satz ermuntert dazu, ehrlich mit sich selber zu sein, dranzubleiben und sich einzugestehen, dass das Fehlermachen zum Lernen gehört. Oder, wohl im Sinne von Seneca formuliert: Fehler zeigen eigentlich nur auf, dass der Lernprozess noch nicht abgeschlossen ist.
In diesem Sinne möchten wir Euch dazu einladen, weiter zu arbeiten an unserem nächsten Lichtabend. Und zwar am
Donnerstag, 31. August, ab 19 Uhr
Wie immer bitte anmelden über die Homepage oder per Mail info@vihuma.net
Herzliche Grüsse
Victoria & Hubert